BU mit Rente kombinieren
Wie sinnvoll es ist, die BU mit einer Rentenversicherung zu kombinieren erfährst Du hier anhand aller Vor- und Nachteile. Danach kannst Du entscheiden, ob eine Kombination aus Berufsunfähigkeitsversicherung und Altersversorgung für Dich persönlich Sinn ergibt.
ℹ️ BU mit Rente kombinieren: Warum überhaupt!?
Wenn wir über die Absicherung der Arbeitskraft sprechen, geht es nicht nur um den Schutz unserer aktuellen Lebenssituation, sondern auch um die langfristige Sicherung unseres Lebensstandards. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) sichert in der Regel unsere finanzielle Existenz bis zum Renteneintritt ab – ein zentraler Baustein, um sich gegen existenzielle Risiken zu wappnen. Doch was passiert danach?
Nach dem 67. Geburtstag fallen die regelmäßigen Gehaltseingänge weg, aber die monatlichen Ausgaben bleiben. Gleichzeitig möchte man sich den wohlverdienten Ruhestand nicht mit Sorgen um die Finanzen verderben, sondern die freie Zeit genießen können. Daher liegt es nahe, sich nicht nur mit der BU, sondern auch mit der Altersvorsorge zu beschäftigen – am besten gleich in einem Zug.
An dieser Stelle kommt häufig die Kombination aus Berufsunfähigkeitsversicherung und Rentenversicherung ins Spiel. Diese Verbindung wird von Versicherungsvermittlern und Kunden gleichermaßen kontrovers diskutiert. Die Meinungen gehen stark auseinander: Während die einen die Kombi aus BU und Rente als idealen Rundumschutz ansehen, halten andere sie für ineffizient oder gar unnötig teuer. Beide Seiten haben ihre Argumente – und die solltest Du kennen, bevor Du eine Entscheidung triffst.
In diesem Artikel erfährst Du deshalb alle Vor- und Nachteile der Kombination von BU und Altersvorsorge. Und keine Sorge: Am Ende bekommst Du ein klares Fazit, das Dir bei der Orientierung hilft.
BU und Rente: Begriffe kurz erklärt
Zunächst ein wichtiger Unterschied:
- Reine BU-Absicherung: Diese wird häufig als selbstständige Berufsunfähigkeitsversicherung (SBU) bezeichnet. Sie dient ausschließlich dazu, Deine Arbeitskraft abzusichern, ohne dass ein Sparanteil für die Altersvorsorge enthalten ist.
- Kombinierte Lösung: Hier sprechen wir von einer Rentenversicherung mit Berufsunfähigkeitszusatzversicherung (BUZ). Diese Variante kombiniert die Absicherung der Arbeitskraft mit einem Sparanteil, der später für die Altersvorsorge genutzt wird.
Warum denken viele Kunden über die Kombination nach?
Psychologisch betrachtet hat die Kombination aus BU und Rente ihren Reiz. Für viele klingt es verlockend, dass am Ende der Laufzeit „auf jeden Fall etwas rauskommt“, unabhängig davon, ob man berufsunfähig geworden ist oder nicht. Das schafft ein Gefühl von Sicherheit und Wertschöpfung – ein Vertrag, bei dem nichts verloren geht, scheint auf den ersten Blick eine attraktive Lösung zu sein.
Doch genau hier ist Vorsicht geboten: Die Auszahlung einer Rente oder Kapitalleistung am Ende der Laufzeit muss finanziert werden – und das wirkt sich auf die Prämien aus. Eine genauere Analyse der verschiedenen Möglichkeiten ist deshalb unerlässlich, um keine vorschnellen Entscheidungen zu treffen.
Im weiteren Verlauf werfen wir einen detaillierten Blick auf die verschiedenen Modelle der Kombination von BU und Rente, klären die zentralen Vor- und Nachteile und helfen Dir, die für Dich passende Lösung zu finden.
🔀 Welche Möglichkeiten es gibt: BU mit Rente kombinieren
Grundsätzlich müssen wir insbesondere bei der Kombination aus Berufsunfähigkeitsversicherung und Altersvorsorge nochmal auf die steuerliche Behandlung eingehen – das 3-Schichten-Modell. Je nach Schicht, können die Beiträge steuerlich abgesetzt werden, danach richtet sich aber auch die Versteuerung der Rente.
🔗 Zu den drei Schichten in Bezug auf die Berufsunfähigkeitsversicherung erhältst Du hier alle Infos.
Ganz kurz und knapp:
In Schicht 1 kannst Du die Beiträge zur Berufsunfähigkeitsversicherung voll absetzen, musst die BU-Rente dafür aber auch (fast) vollständig versteuern.
In Schicht 2 werden die Beiträge direkt vom Gehalt einbehalten, auf diese zahlst Du keine Steuern, musst Deine BU-Rente dafür aber auch vollständig versteuern.
In Schicht 3 kannst Du Deine Beiträge zur Berufsunfähigkeitsversicherung nicht wirksam absetzen, musst aber dafür auf Deine BU-Rente (fast) keine Steuern bezahlen.
Wie das beim Thema Versicherungen und Steuern eben so ist, gibt es keine Regel ohne Ausnahme und ist hier wirklich nur sehr vereinfacht dargestellt, gilt aber für den Großteil aller Personen. Im oben verlinkten Artikel findest Du zur kompletten steuerlichen Behandlung noch einmal sehr ausführliche Informationen.
Warum ist die steuerliche Behandlung wichtig?
Damit wir beurteilen können, welche Kombination aus BU und Altersvorsorge überhaupt Sinn ergeben kann, müssen wir wissen, welche Möglichkeiten es gibt und wie sich diese unterscheiden.
Heutzutage werden Kombinationen aus BU und Rentenversicherung aus gutem Grund fast nur noch in Schicht 1 abgeschlossen. Deshalb möchten wir insbesondere auf Kombiverträge aus dieser Schicht eingehen und zeigen Dir hier auch genau die Vor- und Nachteile auf.
Aber auch die BU und Altersvorsorge Kombinationen aus Schicht 2 und 3 reißen wir kurz an.
3️⃣ Private Rentenversicherung mit Berufsunfähigkeitsversicherung kombinieren (Schicht 3)
Es ist grundsätzlich möglich, eine private Rentenversicherung mit einer Berufsunfähigkeitszusatzversicherung (BUZ) zu kombinieren. Doch in den meisten Fällen ergibt diese Kombination wenig Sinn. Warum? Lass uns das genauer beleuchten.
Der psychologische Vorteil: „Am Ende kommt etwas raus“
Für viele Menschen ist der Gedanke beruhigend, dass am Ende der Vertragslaufzeit der Rentenversicherung auf jeden Fall eine Auszahlung erfolgt – unabhängig davon, ob eine Berufsunfähigkeit eingetreten ist oder nicht. Dieser psychologische Effekt ist nachvollziehbar, aber er allein rechtfertigt nicht unbedingt die höhere Komplexität und die oft höheren Kosten einer solchen Kombi-Lösung.
Der funktionale Vorteil: Beiträge werden bei Berufsunfähigkeit weitergezahlt
Ein echter Vorteil der Kombination von Rentenversicherung und Berufsunfähigkeitsversicherung liegt darin, dass der Versicherer im Falle einer Berufsunfähigkeit die Beiträge für die Altersvorsorge übernimmt. Das sorgt dafür, dass Deine finanzielle Belastung in einer ohnehin schwierigen Lebensphase sinkt, während gleichzeitig weiterhin Kapital für Deine Rente angespart wird.
Doch hier wird es spannend: Viele Versicherer bieten zusätzlich eine Dynamisierung der Beiträge im Fall einer Berufsunfähigkeit an. Diese Dynamik geht oft über die reguläre Beitragssteigerung hinaus – teilweise sogar bis zum doppelten der normalen Beitragsdynamik. Das bedeutet, dass Deine Altersvorsorge trotz Berufsunfähigkeit nicht nur weiterläuft, sondern auch noch deutlich an Wert gewinnt.
Gibt es Alternativen?
Ja, und die sind häufig sinnvoller! Es gibt viele Versicherer, die Dir die Möglichkeit bieten, eine reine Rentenversicherung ohne BU-Rente abzuschließen und dennoch eine Beitragsbefreiung bei Berufsunfähigkeit einzuschließen. In diesem Fall werden die Beiträge ebenfalls im BU-Fall übernommen, und auch hier kann bei einigen eine Dynamisierung der Beiträge im Leistungsfall greifen. So bleibt Deine Altersvorsorge gesichert, ohne dass Du Dich an eine oft teurere Kombi-Lösung binden musst.
Hast Du bereits eine bestehende Rentenversicherung und bei Abschluss keine Beitragsbefreiung mit eingeschlossen, kannst Du dies 🔗 hier ganz einfach ohne Gesundheitsfragen nachholen.
2️⃣ Betriebliche Altersversorgung mit BUZ (Schicht 2)
Die Berufsunfähigkeitsversicherung über den Arbeitgeber im Rahmen der betrieblichen Altersversorgung abzusichern sollte gründlich überlegt sein. Ein guter Grund hierfür könnte eine sehr stark vereinfachte Gesundheitsprüfung sein, wenn Du anderweitig keinen Schutz erhältst.
Allerdings gibt es auch hier die Möglichkeit, die Berufsunfähigkeitsversicherung in einem selbständigen Vertrag abzusichern.
Auch hier gilt, es gibt eigentlich keine richtigen Vorteile. Auch in der betrieblichen Altersversorgung gibt es bei vielen Anbietern die Möglichkeit, eine Beitragsbefreiung bei Berufsunfähigkeit mit einzuschließen.
1️⃣ Basisrente mit Berufsunfähigkeitszusatzversicherung kombinieren (Schicht 1)
Wenn es heutzutage darum geht, eine BU mit der Rente zu kombinieren ist in aller Regel von einer Basis- oder Rüruprente die Rede. Diese befindet sich in Schicht 1 und wird daher steuerlich gefördert. Bevor wir auf die genauen Vor- und Nachteile der Basisrente mit BUZ eingehen, erfährst Du, wie diese überhaupt genau funktioniert.
Wie funktioniert die Basisrente mit BUZ?
Die Basisrente (auch bekannt als Rürup-Rente, benannt nach dem Ökonomen Bert Rürup) wurde 2005 als steuerlich geförderte Altersvorsorge eingeführt. Sie richtet sich vor allem an gutverdienende Angestellte, Selbstständige und Freiberufler, die von den steuerlichen Vorteilen profitieren möchten.
Die Basisrente kann als privates Pendant zur Deutschen Rentenversicherung betrachtet werden. Beide Modelle sind steuerlich gleichgestellt und weisen auch sonst einige Gemeinsamkeiten auf. Der Kern der Basisrente liegt in der lebenslangen Rentenzahlung im Alter. Die Berufsunfähigkeitsabsicherung (BUZ) kann dabei nur als ergänzender Baustein hinzugefügt werden.
Wichtige Rahmenbedingungen der Basisrente mit BUZ
- Anteil der BU-Absicherung:
Der Beitrag für die Berufsunfähigkeitsversicherung darf maximal 49 % des Gesamtbeitrags betragen. Der überwiegende Anteil (mindestens 51 %) muss für die Altersvorsorge aufgewendet werden. Dies ist gesetzlich geregelt, um den Fokus auf die Altersabsicherung sicherzustellen. - Flexibilität in der Anlage:
Je nach Versicherer stehen unterschiedliche Anlageoptionen zur Verfügung:- Klassisch festverzinst
- Mit oder ohne Garantien
- In Fonds oder ETFs
Diese Flexibilität ermöglicht es, die Basisrente individuell auf Deine Anlagestrategie und Risikobereitschaft abzustimmen.
- Auszahlung nur als lebenslange Rente:
Die angesparte Summe kann ausschließlich in Form einer lebenslangen Rente ausgezahlt werden.- Eine Kapitalauszahlung ist nicht möglich, weder bei Renteneintritt noch vorzeitig.
- Dafür ist das angesparte Vermögen insolvenzsicher, was bedeutet, dass es im Fall von finanziellen Schwierigkeiten geschützt bleibt.
- Steuerliche Förderung:
Die Beiträge zur Basisrente sind steuerlich absetzbar. Sie werden zusammen mit den Beiträgen zur Deutschen Rentenversicherung oder einem berufsständischen Versorgungswerk in einen gemeinsamen „Topf“ geworfen.- Im Jahr 2025 kannst Du als Alleinstehender bis zu 29.344 EUR jährlich steuerlich gefördert einzahlen, für Verheiratete gilt das Doppelte (58.688 EUR).
- 100 % der Beiträge sind seit 2023 steuerlich absetzbar, sodass der gesamte Betrag Deine Steuerlast mindern kann.
Steuerlicher Vorteil der Basisrente mit BUZ
Die steuerliche Förderung ist besonders attraktiv für Gutverdiener. Angenommen, Dein zu versteuerndes Einkommen liegt bei 75.000 EUR:
- Der Grenzsteuersatz beträgt in dieser Einkommensklasse 42 %, zuzüglich Solidaritätszuschlag sind es sogar knapp 47 %.
- Das bedeutet, dass Du bei einem Jahresbeitrag von 10.000 EUR zur Basisrente 4.700 EUR direkt vom Finanzamt zurückbekommst.
Der Vorteil ist hier ganz einfach, dass Du bei entsprechendem Einkommen fast die Hälfte der Beiträge (47 %) von der Steuer zurückholen kannst. Wenn Du kirchensteuerpflichtig bist, sogar noch mehr. Das gilt für den gesamten Beitrag! Also sowohl den Anteil für die Rentenversicherung, als auch die Berufsunfähigkeitsversicherung.
Im Gegenzug musst Du sowohl die Alters- als auch die Berufsunfähigkeitsrente (fast) vollständig versteuern. Im Jahr 2025 liegt der zu versteuernde Anteil noch bei 83,5 %, steigt jedoch von Jahr zu Jahr um einen halben Prozentpunkt bis wir in 2058 bei 100 % (ehemals jährliche Erhöhung um 1 % und volle Versteuerung ab 2040) angekommen sind.
Ob sich das im Einzelfall lohnt oder nicht, muss individuell geprüft werden. Ein Beispiel hierzu schauen wir uns auch noch an, jedoch erst einmal die Vor- und Nachteile der Kombination aus Altersversorgung und Berufsunfähigkeitsrente.
👍 Vorteile der Basisrente mit Berufsunfähigkeitszusatzversicherung (BUZ)
✅ Steuerlich gefördert:
Je nach Einkommen und persönlicher Steuersituation erhältst Du oft bis zur Hälfte der gezahlten Beiträge über die Steuererklärung zurück. Das macht diese Kombination besonders attraktiv für Gutverdiener.
➡️ Steuervorteil im Erwerbsleben:
Vergleichst Du den Nettobeitrag mit der Nettorente, ist die Kombination oft günstiger als eine selbstständige BU. Das gilt insbesondere dann, wenn Dein Steuersatz im Erwerbsleben höher ist als im Rentenalter.
✅ Weiterführung der Altersversorgung bei Berufsunfähigkeit:
Wenn Du berufsunfähig wirst, übernimmt der Versicherer die Beiträge zur Altersvorsorge. Dadurch wird Dein Vermögensaufbau nicht unterbrochen – ein wichtiger Vorteil gegenüber der selbstständigen BU.
✅ Dynamik der Altersvorsorge trotz Berufsunfähigkeit:
Die Beiträge zur Altersvorsorge können dynamisiert werden. Das bedeutet, dass Deine Rentenansprüche auch im Falle einer Berufsunfähigkeit weiter ansteigen, teilweise sogar mit einer Dynamik, die über die reguläre Beitragssteigerung hinausgeht.
👎 Nachteile der Basisrente mit Berufsunfähigkeitszusatzversicherung (BUZ)
❌ Versteuerung von Leistungen:
Sowohl die Altersrente als auch die BU-Rente müssen (ab 2058) voll versteuert werden. Das schmälert die Netto-Leistungen im Vergleich zu den Bruttowerten.
➡️ Steuerlicher Vorteil vs. Steuerliche Belastung:
Die Kombination bleibt in der Regel günstiger, wenn Dein Steuersatz im Erwerbsleben höher ist als im Rentenalter (oder im Falle einer Berufsunfähigkeit). Doch Vorsicht: Wenn Dein Steuersatz später steigt, könnte die Belastung größer ausfallen als erwartet.
❌ Bindung an einen Anbieter:
Die Basisrente mit BUZ erfordert, dass sowohl die Altersvorsorge als auch die Berufsunfähigkeitsabsicherung beim gleichen Versicherer abgeschlossen werden.
➡️ Problematisch bei unterschiedlichen Qualitäten: Nicht jeder Versicherer ist in beiden Bereichen gleich stark. Wichtig ist, dass der Anbieter sowohl in der BU-Absicherung als auch in der Altersvorsorge zu Deinen individuellen Bedürfnissen passt.
❌ Keine Kapitalauszahlung:
Im Gegensatz zu anderen Altersvorsorgeprodukten kannst Du Dir das angesparte Kapital nicht auszahlen lassen. Es steht ausschließlich in Form einer lebenslangen Rente zur Verfügung – ohne Flexibilität.
❌ Leistungsumfang im Vergleich zur SBU:
Einige Leistungen, die bei einer selbstständigen BU-Police (SBU) möglich sind, fehlen oft in der Basisrente mit BUZ. Beispiele:
- AU-Klausel (Arbeitsunfähigkeitsrente, wenn Du z. B. länger krankgeschrieben bist).
- Sofortleistungen bei schweren Krankheiten wie Krebs oder Herzinfarkt.
❌ Eingeschränkte Flexibilität:
Die Kombination kann unflexibel sein, insbesondere wenn Du den BU-Schutz später herauslösen möchtest. Achte darauf, dass dies ohne erneute Gesundheitsprüfung möglich ist – nicht jeder Vertrag bietet diese Option.
❌ Wegfall der steuerlichen Förderung bei Auswanderung:
Wenn Du ins Ausland ziehst, verlierst Du die steuerliche Förderung für Deine Basisrente. Das kann die Attraktivität des Produkts deutlich verringern, insbesondere für Personen, die planen, ihren Ruhestand außerhalb Deutschlands zu verbringen.
Fazit Vor- und Nachteile BU mit Rente kombinieren
Aufgrund der Anzahl der Punkte könnte der Eindruck entstehen, dass die Kopplung von BU und Altersvorsorge immer schlechter ist. Allerdings ist der steuerliche Effekt schon ein deutlicher Vorteil, den man durchaus bedenken sollte und den wir gleich anhand eines Beispiels aufzeigen möchten.
Die Kombination passt sicherlich nicht für jeden und sollte gut überlegt sein. Auch eine mögliche Lösung um in den Genuss aller Vorteile zu kommen, bei gleichzeitiger Minimierung der Nachteile, erfährst Du später.
⚖️ Vergleich Nettobeitrag und Nettorente SBU und BasisRente mit BUZ
Unser Musterkunde ist IT-Consultant, bei Vertragsabschluss 30 Jahre alt, mit einem zu versteuernden Einkommen von 75.000 EUR. Er ist ledig, kinderlos und möchte eine BU-Rente nach Steuern in Höhe von 3.000 EUR monatlich bis zum Endalter von 67 Jahren absichern.
Für den Vergleich ziehen wir die Alte Leipziger heran, da dieser Versicherer sowohl in der Altersvorsorge als auch in der Berufsunfähigkeitsabsicherung als leistungsstark gilt.

Angebot Basisrente mit BUZ 3.900 EUR bis 67 Jahre
Szenario: Berufsunfähigkeit ab dem 40. Lebensjahr
Um die beiden Modelle fair miteinander zu vergleichen, nehmen wir folgendes Szenario an: Der Kunde wird mit 40 Jahren berufsunfähig und hat keine weiteren Einnahmen. Ziel ist es, nach Steuern auf ca. 3.000 EUR monatlich zu kommen.
Selbstständige BU-Versicherung (SBU)
- Mit einer abgesicherten BU-Rente von 3.000 EUR müssen voraussichtlich keine Steuern bezahlt werden, weil der zu versteuernde Anteil unter dem Steuerfreibetrag bleibt.
- 🔗 Warum das so ist, kannst Du hier nachlesen.
Basisrente mit BUZ
- Um nach Steuern eine ähnliche Nettorente zu erzielen, wird hier eine sehr großzügige BU-Rente von 3.900 EUR brutto angesetzt.
- Selbst im „Worst-Case“-Szenario (keine Beiträge zur Krankenversicherung, keine weiteren Ausgaben und 100 % zu versteuernder Anteil) bleiben bei der Basisrente mit BUZ 3.088 EUR netto übrig – mehr als bei der SBU.
Zur Berechnung haben wir den Steuerrechner des 🔗 Bundesministeriums für Finanzen verwendet.
Was kostet die Absicherung tatsächlich?
Bei der Basisrente müssen erstmal 266 EUR monatlich bezahlt werden, wohingegen bei der Selbständigen BU nur ein monatlicher Beitrag in Höhe von 107 EUR fällig wird. Allerdings ist der Beitrag zur Basisrente in voller Höhe steuerlich abzugsfähig, wohingegen der Beitrag zur selbständigen BU-Versicherung in aller Regel nicht wirksam abgesetzt werden kann.
Durch die Steuerrückerstattung kommt es dann zu folgendem Effekt: In diesem Beispiel kostet die Basisrente mit BUZ nur 34 EUR mehr pro Monat als die selbstständige BU. Allerdings fließen 124 EUR in die Altersvorsorge. Dieser Betrag wird auch im Falle einer Berufsunfähigkeit weiterhin durch den Versicherer eingezahlt und könnte sogar dynamisch erhöht werden.
Durch die Kombination mit kostengünstigen ETFs könnte der Kunde ab dem 67. Lebensjahr eine lebenslange Altersrente von 400 bis 600 EUR erwarten – je nach Wertentwicklung.
Das ist schon eine feine Sache, die man sich bei entsprechendem Einkommen mal überlegen sollte. Da man jedoch nie weiß, wie sich das Leben entwickelt und die Trennung der Absicherung und Altersvorsorge aufgrund der Nachteile auch Sinn ergeben kann, erhältst Du noch einen weiteren Impuls: Teile die Absicherung auf!
🔀 Aufteilen der Absicherung: SBU + Basisrente mit BUZ
Wenn das Steuersparmodell der Basisrente für Dich interessant ist, solltest Du ohnehin darüber nachdenken, Deine Berufsunfähigkeitsabsicherung auf mindestens zwei Versicherer aufzuteilen. Warum? Es gibt gleich mehrere gute Gründe:
- Keine ärztliche Untersuchung bei kleineren Summen:
Bei einer BU-Rente von 2.500 bis 3.000 EUR pro Versicherer genügt in der Regel das Beantworten der normalen Gesundheitsfragen. Überschreitest Du diese Grenze, verlangen die meisten Versicherer eine ärztliche Untersuchung, was die Annahme erschweren kann. - Nachversicherungsgarantien flexibel nutzen:
Die meisten Versicherer bieten Nachversicherungsgarantien, mit denen Du Deine BU-Rente später ohne erneute Gesundheitsprüfung (oder noch besser: ohne Risikoprüfung) erhöhen kannst – etwa bei Gehaltssteigerungen oder bestimmten Lebensereignissen (z. B. Heirat, Hauskauf, Geburt eines Kindes). Diese Garantien gelten oft nur bis zu einer Gesamt-BU-Rente von 2.500 bis 3.000 EUR pro Anbieter. Wenn Du die Absicherung auf mehrere Versicherer verteilst, bleiben Dir auch in Zukunft Optionen zur Erhöhung offen.
Aufteilung nach Schichten: Basisrente + SBU
Wenn Du die Absicherung aufteilst, bietet es sich außerdem an, diese zwischen den verschiedenen Schichten zu verteilen:
- Eine selbstständige Berufsunfähigkeitsversicherung (SBU) für maximale Flexibilität und umfangreiche Zusatzleistungen wie AU-Klauseln oder Sofortzahlungen bei bestimmten Diagnosen.
- Eine Basisrente mit BUZ, um steuerliche Vorteile zu nutzen und gleichzeitig Deine Altersvorsorge abzusichern.
Vorteile der Aufteilung nach Schichten
- Kombination der Vorteile:
Du nutzt die steuerlichen Vorteile der Basisrente und sicherst Dir gleichzeitig die Flexibilität und zusätzlichen Leistungen einer SBU. - Risikostreuung:
Mit zwei Policen bei unterschiedlichen Versicherern reduzierst Du das Risiko, dass es bei einem Anbieter zu Problemen kommt. - Maximierung der Steuerersparnis:
Durch die Einbindung der Basisrente kannst Du Deine Beiträge zum Teil steuerlich geltend machen und von der staatlichen Förderung profitieren – eine clevere Ergänzung zur privaten Absicherung. - Niedrigere monatliche Belastung:
Anders als bei einer Komplettabsicherung über die Basisrente fällt die monatliche Belastung hier deutlich niedriger aus. Da nicht der gesamte BU-Beitrag zusätzlich in die Altersvorsorge investiert werden muss, bleibt Dein finanzieller Spielraum größer.
Genialer Punkt, den kaum jemand berücksichtigt
Ein oft übersehener Vorteil der Aufteilung von BU-Absicherung und Basisrente ist der steuerliche Effekt im Leistungsfall. Durch die Kombination aus privater BU-Rente (SBU) und BU-Rente aus der Basisrente (Schicht 1) können wir die Steuerlast im Leistungsfall clever minimieren – und das liegt an zwei Faktoren:
- Teilweise Versteuerung der privaten BU-Rente (SBU):
Bei einer selbstständigen BU-Rente wird nur ein kleiner Teil der Rente versteuert.- Faustformel: Pro Jahr, das der Vertrag bei Eintritt der Berufsunfähigkeit noch läuft, sind etwa 1 % der BU-Rente zu versteuern.
- Beispiel: Tritt die Berufsunfähigkeit mit 40 Jahren ein und läuft die Rente bis 67 Jahre, beträgt die Restlaufzeit 27 Jahre. Laut §55 Einkommensteuerdurchführungsverordnung wären demnach 28 % der BU-Rente zu versteuern – und das mit dem individuellen Steuersatz.
- Vollversteuerung der BU-Rente aus der Basisrente (Schicht 1):
Die BU-Rente aus der Basisrente hingegen ist voll steuerpflichtig, was im Leistungsfall zu einer höheren Steuerlast führen kann.
Der Trick: Steuerprogression clever nutzen
Durch die Aufteilung der BU-Absicherung machen wir uns die Progressionstabelle des deutschen Steuerrechts zunutze. Höhere Einkommen werden stärker besteuert als geringere Einkommen. Deshalb halten wir die BU-Rente aus der Basisrente bewusst kleiner, um die Steuerlast zu senken:
- Die Beiträge zur Basisrente zahlst Du in der Ansparphase (also während des Erwerbslebens) mit einem hohen Einkommen – und genießt dabei hohe Steuervorteile.
- Im Leistungsfall (bei Berufsunfähigkeit) ist Dein Einkommen jedoch deutlich niedriger, wodurch Du von einem geringeren Steuersatz profitierst.
Rechenbeispiel: Kombination von SBU und Basisrente mit BUZ
Wir teilen die BU-Absicherung wie folgt auf:
- 1.500 EUR BU-Rente über eine selbstständige Berufsunfähigkeitsversicherung (SBU).
- 1.800 EUR BU-Rente im Rahmen der Basisrente mit BUZ.
Zur Vereinfachung gehen wir davon aus, dass alles beim gleichen Versicherer abgeschlossen wird.
Gesamter monatlicher Beitrag nach Steuern: 120 EUR und somit nur noch 13 EUR monatlich mehr, als im oben aufgezeigten Beispiel, bei dem die gesamte BU-Rente in Höhe von 3.000 EUR im Rahmen einer selbständigen BU-Versicherung abgesichert wurden.
Altersvorsorge als Bonus
Ein zusätzlicher Vorteil der Kombination:
- 63 EUR monatlich fließen sowohl vor als auch nach Eintritt einer Berufsunfähigkeit in Deine Altersvorsorge.
- Selbst im Leistungsfall wird die Altersvorsorge durch den Versicherer weiter bespart und auf Wunsch dynamisch erhöht – ohne zusätzlichen Aufwand Deinerseits.
Steuerlast im Leistungsfall
Wie sieht es nun aus, wenn die Rente im Leistungsfall versteuert werden muss?
Wir nehmen das Worst-Case-Szenario an:
- Die BU-Rente aus der Basisrente wird zu 100 % versteuert, obwohl das in der Realität bei einem Leistungsfall in 2035 nicht ganz zutrifft.
- Keine weiteren Einnahmen und keine abziehbaren Ausgaben (wie z. B. Krankenversicherung), was den steuerlichen Vorteil in der Realität meist noch verbessern würde.
Zu versteuerndes Einkommen im Leistungsfall
- Basisrente BU-Rente: 1.800 EUR x 12 = 21.600 EUR
- SBU BU-Rente (28 % zu versteuern): 1.500 EUR x 12 x 28 % = 5.040 EUR
- Gesamt: 21.600 EUR + 5.040 EUR = 26.640 EUR
Steuerliche Belastung
Laut Steuerrechner des Bundesministeriums für Finanzen:
- Steuern auf ein zu versteuerndes Einkommen von 26.640 EUR = 3.468 EUR pro Jahr (289 EUR monatlich).
Nettorente nach Steuern
- Bruttorente: 3.300 EUR (1.500 EUR SBU + 1.800 EUR Basisrente)
- Steuerlast: 289 EUR
- Netto: 3.011 EUR
Damit liegt die Nettorente über dem gewünschten Ziel von 3.000 EUR monatlich.
🔎 Darauf solltest Du achten beim Abschluss einer Basisrente mit BUZ
Wenn Du Dich für eine (teilweise) Absicherung in Schicht 1 (Basisrente) entscheidest, gibt es ein paar entscheidende Punkte, die Du beachten solltest. Jede Lösung hat ihre Vor- und Nachteile, und mit den richtigen Entscheidungen kannst Du die Nachteile zumindest minimieren und die Vorteile optimal nutzen.
1. Flexibilität bei der BU-Absicherung sicherstellen
Die Berufsunfähigkeitsabsicherung ist ein zentraler Baustein in Deiner finanziellen Planung. Achte darauf, dass die BU-Komponente später ohne erneute Gesundheitsprüfung herausgelöst werden kann. Das bietet Dir Flexibilität, falls Du die Absicherung trennen oder anderweitig anpassen möchtest.
2. Gesundheitszustand prüfen, bevor Du Dich festlegst
Bevor Du Dich für eine Basisrente mit BUZ entscheidest, solltest Du zunächst Deinen Gesundheitszustand prüfen lassen. Nicht jeder Versicherer akzeptiert jede gesundheitliche Vorgeschichte gleich.
- Unser Tipp: Wähle zuerst einen BU-Versicherer, der Deinen Gesundheitszustand zu fairen Konditionen absichert.
- Nur wenn dieser Anbieter auch in der Altersvorsorge gute Leistungen und flexible Konditionen bietet, solltest Du die Basisrente bei diesem Versicherer abschließen.
3. Anlageoptionen der Basisrente prüfen
Die Basisrente sollte nicht nur steuerliche Vorteile bieten, sondern auch eine attraktive Anlagestrategie ermöglichen. Prüfe daher, ob der Anbieter folgende Optionen bietet:
- Kostengünstige ETFs oder Fonds für langfristiges Wachstum.
- Dynamik im BU-Fall, damit Deine Altersvorsorge trotz Berufsunfähigkeit weiter an Wert gewinnt.
💭 Ein weiterer Grund, der für eine Kombination sprechen könnte
Der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung ist aufgrund der Risikofragen nicht immer ganz einfach möglich. Daher sind 🔗 Aktionen mit vereinfachten Gesundheitsfragen auch besonders beliebt.
Aktuell gibt es eine Aktion der HDI-Versicherung mit stark vereinfachten Gesundheitsfragen für Alle, die eine BU mit Rente kombinieren wollen. Hier kannst Du eine steuerlich geförderte Basisrente mit einer BUZ abschließen und kommst mit sehr einfachen Gesundheitsfragen an eine BU-Rente von 2.000 EUR, die im Leistungsfall allerdings noch wie oben beschrieben versteuert werden muss.
❌ Für wen ist die Kombination oder Aufteilung nicht geeignet?
Die Kombination aus Basisrente und Berufsunfähigkeitsabsicherung sowie die Aufteilung auf verschiedene Schichten ist nicht für jeden die optimale Lösung. Es gibt bestimmte Personengruppen, für die diese Modelle weniger sinnvoll sind:
1. Durchschnitts- oder Geringverdiener
Die Basisrente bietet ihre größten Vorteile durch die steuerliche Förderung. Wer jedoch einen niedrigen Steuersatz hat, profitiert weniger von der Steuerersparnis.
- Bei einem niedrigen Einkommen ist der steuerliche Vorteil gering oder entfällt sogar komplett.
- Gleichzeitig ist die BU-Rente aus der Basisrente im Leistungsfall voll zu versteuern, was den Vorteil noch weiter schmälert.
Für diese Personengruppe ist es häufig sinnvoller, eine selbstständige BU-Police (SBU) abzuschließen, da diese flexibler ist und keine unnötigen Zusatzkosten durch den Altersvorsorgeanteil entstehen.
2. Personen mit unklarer Zukunft (z. B. geplante Auswanderung)
Wer in den nächsten Jahren ins Ausland ziehen möchte oder bei wem die Zukunft unsicher ist, sollte die Basisrente mit Vorsicht betrachten.
- Die steuerlichen Vorteile der Basisrente gelten nur in Deutschland. Bei einem Wegzug ins Ausland entfällt dieser Vorteil, und die Beiträge könnten im Nachhinein als unattraktiv empfunden werden.
- Zudem ist die Auszahlung der Rente ausschließlich in Form einer lebenslangen Rente möglich, was die Flexibilität weiter einschränkt.
3. Personen mit begrenztem monatlichem Budget
Die Beiträge zur Basisrente erscheinen auf den ersten Blick oft hoch, da der steuerliche Vorteil erst nachträglich über die Steuererklärung zurückerstattet wird.
- Wer keinen ausreichenden finanziellen Puffer hat, könnte durch die monatliche Belastung überfordert sein.
- In diesem Fall ist eine reine BU-Absicherung oft die bessere Wahl, da die Beiträge niedriger und planbarer sind.
Für wen die Kombination und Aufteilung eine geniale Möglichkeit ist
Die Kombination aus Basisrente und selbstständiger BU sowie die Aufteilung der Absicherung ist eine hervorragende Lösung für Gutverdiener, die einen hohen Steuersatz haben und das Konzept verstanden haben:
- Sie profitieren von den hohen Steuerersparnissen in der Ansparphase.
- Gleichzeitig bleibt die Steuerlast im Leistungsfall durch die geschickte Verteilung der BU-Rente auf private BU und Basisrente vergleichsweise gering.
- Das Konzept ermöglicht zudem, langfristig eine zusätzliche Altersvorsorge aufzubauen, die auch im Fall einer Berufsunfähigkeit weiter bespart wird.
Flexibilität und Verständnis sind entscheidend
Wenn Du planst, langfristig in Deutschland zu bleiben, ein hohes Einkommen hast und die Vorteile der steuerlichen Förderung optimal nutzen möchtest, ist die Kombination und Aufteilung eine der besten Möglichkeiten, Deine Arbeitskraft und Zukunft abzusichern. Für andere Lebenssituationen gibt es aber ebenfalls sinnvolle Alternativen – wir beraten Dich gern, welche Lösung zu Deiner individuellen Situation passt! 😊
🎯 Fazit: BU mit Rente kombinieren
Auch wenn ich grundsätzlich ein Befürworter davon bin, Altersvorsorge und Berufsunfähigkeitsabsicherung zu trennen, gibt es durchaus sinnvolle Gründe, beide Bausteine zu kombinieren. Die Kombination von BU und Rente kann attraktive Vorteile bieten – insbesondere für Gutverdiener mit einem hohen Steuersatz, die von den steuerlichen Förderungen der Basisrente profitieren möchten.
Wichtig ist jedoch, dass Du Dir der möglichen Nachteile bewusst bist. Das Leben läuft selten nach Plan, und Flexibilität ist gerade bei langfristigen Absicherungen entscheidend. Deshalb solltest Du darauf achten, dass Deine Absicherung gut durchdacht ist und auch später anpassbar bleibt.
Die ideale Lösung könnte darin bestehen, die Vorteile der Basisrente mit BUZ gezielt zu nutzen und sie mit einer selbstständigen Berufsunfähigkeitsversicherung (SBU) zu kombinieren. So profitierst Du sowohl von den steuerlichen Vorteilen der Basisrente als auch von der Flexibilität und den umfangreichen Leistungen einer SBU.
Mein Tipp: Wenn Du Dich bewusst für die Kombination entscheidest, kann die Basisrente mit BUZ – insbesondere in Verbindung mit einer SBU – eine wirklich herausragende Absicherung darstellen. Lass uns gemeinsam prüfen, ob diese Lösung zu Dir passt und wie wir sie optimal für Deine Bedürfnisse gestalten können! 😊