Die 3 häufigsten Fehler bei der Berufsunfähigkeitsversicherung als Ingenieur

Bei der Berufsunfähigkeitsversicherung als Ingenieur solltest Du diese 3 häufigen Fehler vermeiden.

Berufsunfähigkeitsversicherung als Ingenieur

Als Ingenieur hat man im Falle der Berufsunfähigkeit höhere finanzielle Folgen zu ertragen als der deutsche Durchschnittsverdiener. Welche häufigsten 3 Fehler den meisten Ingenieuren im Zusammenhang mit dem Thema Berufsunfähigkeit unterlaufen, habe ich im Folgenden zusammengefasst.

Warum eine Berufsunfähigkeitsversicherung als Ingenieur im Allgemeinen Sinn ergibt und ein paar Beispiele, was zu einer Berufsunfähigkeit führen kann, habe ich hier schon einmal ausführlich beschrieben.

1. Fehler: Ingenieure unterschätzen ihr BU-Risiko

Die meisten Ingenieure arbeiten im Büro und sind dort teilweise sehr starkem Stress ausgesetzt. Der Vorgesetzte möchte kurzfristig noch eine Aufgabe erledigt bekommen, obwohl gar keine Zeit dafür vorhanden ist. Es fallen regelmäßig Überstunden an und dann werden auch noch zusätzliche Kollegen krank. Durch das Sitzen über den ganzen Tag tut der Rücken weh und man kommt aufgrund der hohen Belastung gerädert und lustlos nach Hause. Wenn dir diese Probleme bekannt vorkommen, dann ist dein Bürojob als Ingenieur vielleicht ungesünder als du bisher dachtest.

Laut einer Studie der Ratingagentur Morgen & Morgen werden die meisten Erwerbstätigen durch psychische Erkrankungen berufsunfähig. Dieser Teil liegt bei 33 %. Häufig tritt dies auf, wenn neben dem oben beschriebenen beruflichen Stress auch noch familiäre Probleme oder ein unerwartetes Ereignis wie die schwere Krankheit oder der Verlust einer nahestehenden Person hinzukommen. Depressionen und Angststörungen oder das Verfallen in Süchte sind dann die Folge.

Dies muss nicht bedeuten, dass du nie wieder in deinem bisherigen Beruf arbeiten kannst, allerdings dauert eine Berufsunfähigkeit im Durchschnitt 7 Jahre an. Laut der Württembergischen Versicherung ist dabei das Risiko von einer Berufsunfähigkeit betroffen zu sein für Ingenieure bei 19 %. Das heißt, dass ca. einer von 5 Ingenieuren im Laufe seines Lebens von einer lang andauernden oder dauerhaften Erkrankung betroffen ist. Dieses Risiko wird meist massiv unterschätzt.

Tipp: Wenn du konkrete Beispiele zu Erkrankungen von Ingenieuren einsehen möchtest, schau dir diesen Artikel an.

Bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung für Ingenieure ist hierbei wichtig zu verstehen, dass es häufig eine Vorgeschichte zu einer Berufsunfähigkeit gibt. Das heißt, dass eine Erkrankung wie ein Bandscheibenvorfall, chronische Magen-Darm-Probleme oder ein Burn-Out nicht von heute auf morgen auftritt. Um einen sicheren Schutz durch eine Berufsunfähigkeitsversicherung zu erlangen, sollte diese möglichst früh und bereits vor dem Auftreten der ersten Krankheitserscheinungen abgeschlossen werden. Hat sich eine Person erst einmal in Psychotherapie begeben oder hat man sich einer Rücken-Operation unterzogen, wird die Absicherungen aller Vorerkrankungen in einer Berufsunfähigkeitsversicherung als Ingenieur oft sehr schwer. Daher ist ein frühzeitiger Abschluss wichtig, um eine umfassende Absicherung zu erreichen.

Tipp: Bei einigen leichten Erkrankungen gibt es Tarife mit vereinfachten Gesundheitsfragen, bei denen ggf. deine Erkrankung nicht abgefragt wird. Wenn du dich speziell zu einer Erkrankung über die Absicherungsmöglichkeiten informieren möchtest, buche gern einen kostenlosen Termin mit mir.

2.Fehler: Ingenieure überschätzen den Staat

Die staatliche Leistung bei längerer Krankheit im Berufsleben ist die Erwerbsminderungsrente. Neben der halben Erwerbsminderungsrente, die gezahlt wird, wenn du nur noch zwischen 3 und 6 Stunden pro Tag arbeiten kannst, wird die volle Erwerbsminderungsrente gezahlt, wenn du nur noch weniger als 3 Stunden pro Tag arbeiten kannst.

Wichtig ist, dass es bei der Prüfung dieser Voraussetzungen nicht um deinen konkreten Beruf als Ingenieur geht, sondern dass geprüft wird, ob du in jeglichem Beruf auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr arbeiten kannst. Dies wird eine sehr einfache und leichte Bürotätigkeit sein, die nichts mit deinen bisherigen Qualifikationen und Anforderungen des Jobs (absolviertes Studium, hohes Stresslevel, Mitarbeiterverantwortung, Gehaltslevel, etc.) zu tun haben muss. Bei der Berufsunfähigkeitsversicherung werden alle diese Anforderungen bei der Prüfung auf Leistung berücksichtigt.

Die generierte Leistung aus einer Erwerbsminderungsrente belief sich bei Anträgen aus dem Jahr 2019 auf im Durchschnitt auf 806 € pro Monat. Da die Hürden für die Bewilligung einer solchen Rente sehr hoch sind, wurden in 2019 lediglich 46 % aller Anträge auf eine Erwerbsminderungsrente angenommen. Bei Berufsunfähigkeitsversicherungen lag diese bei 81 % aller eingegangen Anträge auf eine Berufsunfähigkeitsrente. 

Die staatliche Absicherung stellt somit nur einen Mindestschutz dar, der ein auskömmliches Leben nur schwer erlaubt. Dazu kommt, dass eine Leistung bei einer Ablehnungsquote von mehr als 50 % nur schwer bei einem Ernstfall einkalkuliert werden kann. Eine zusätzliche Absicherung ist daher nahezu immer notwendig, um den jetzigen Lebensstandard halten zu können.

Berufsunfähigkeitsversicherung als Ingenieur

3. Fehler: Geringe Absicherung bei der Berufsunfähigkeitsversicherung als Ingenieur

Trotz einer hohen Leistungsquote in der Berufsunfähigkeitsversicherung sind die durchschnittlichen Absicherungshöhen der Versicherten häufig zu niedrig. Können wir bei einem jungen Ingenieur schnell von einem Nettogehalt von 2.500 € ausgehen, so liegt die durchschnittliche versicherte Berufsunfähigkeitsrente nur bei 950 €. 

Zu berücksichtigen ist hierbei, dass Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge im Falle der Berufsunfähigkeit vollständig selbst getragen werden müssen. Aktuell liegt dazu der Beitragssatz bei durchschnittlich 15,3 % (Krankenversicherung) und zusätzlich 3,05 % (Pflegepflichtversicherung; bzw. 3,3 % bei mindestens 23-Jährigen ohne Kinder), so dass sich ein gesamter Beitragssatz von mindestens 18,35 % ergibt, der von einer Berufsunfähigkeitsversicherung voll abzuziehen ist. Darüber hinaus sollten die Rentenansprüche, die für die Altersvorsorge in den kommenden Jahren über die Einzahlungen in die Gesetzliche Rentenversicherungen bei Nicht-Krankheit erfolgt wären, ebenfalls über eine zusätzliche private Altersvorsorge abgesichert werden. Wie hoch dieser ist, liegt an der individuellen Rentenlücke bei Berufsunfähigkeit. Neben diesen Abzügen müssen ebenfalls Steuern von der Berufsunfähigkeitsrente abgezogen werden, die allerdings bei niedrigeren Absicherungshöhen bis 2.500 € nur minimal anfallen.

Gehen wir davon aus, dass ein Ingenieur ein Monatseinkommen von 2.500 € hat und 2.000 € netto nach allen Abzügen aus der Berufsunfähigkeitsversicherung für ihn zum Leben bleiben und er für die Schließung seiner Rentenlücke zusätzlich 300 € pro Monat auf die Seite legt, ergibt sich eine Rente von 2816,90 €, die in einer Berufsunfähigkeitsversicherung abgesichert sein sollte:

2816,90 € Bruttorente
– 516,90 € Kranken- & Pflegeversicherung
– 300 Altersvorsorge
= 2.000 Nettorente

Viele Interessenten für eine Berufsunfähigkeitsversicherung gehen bei 2.000 € monatlicher Rente davon aus, dass auch 2.000 € netto zur Verfügung stehen, und das tun sie leider nicht. Mit einer durchschnittlichen Absicherungshöhe von 950 € wäre auch hier wie bei der Erwerbsminderungsrente kein angemessener Lebensstandard für einen Ingenieur mehr möglich. Deshalb ich Vorsicht bei der Wahl der individuellen Absicherungshöhe geboten.

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