Ist ein vergünstigter BU-Einsteigertarif für Berufseinsteiger sinnvoll?
Viele Versicherer haben vergünstigte Einsteigertarife auf dem Markt gebracht, damit junge Arbeitnehmer (z.B. Azubis & Berufseinsteiger) BU-Versicherungsschutz bekommen, ohne tief in die Tasche greifen zu müssen. Außerdem wird der Gesundheitszustand quasi eingefriert. Dadurch sichern sich junge Arbeitnehmer Zugang zur umfangreichsten Absicherung der Arbeitskraft zu sehr starken Konditionen.
Ob ein vergünstigter BU-Einsteigertarif für Berufseinsteiger sinnvoll ist und wie dieser überhaupt funktioniert, klären wir in diesem Blogartikel.
Was ist ein BU-Einsteigertarif?
Vor allem in den ersten Berufsjahren ist ja das Einkommen von Azubis und Berufseinsteigern nicht so hoch. Bei dem ein oder anderen kam daher sicherlich schon der Gedanke, ob eine BU für Azubis überhaupt sinnvoll ist. Damit der Beitrag aber nicht zum Hindernis wird, mussten Versicherer eine Lösung finden. Ein BU-Einsteigertarif soll den Eintritt in die Berufsunfähigkeitsversicherung für Studenten und junge Arbeitnehmer (z.B. Azubis) erleichtern, indem man die Beiträge anfangs stark rabattiert. Sehr häufig sogar um 50 %. Viele Versicherer passen die Beiträge in einem regelmäßigen Abstand (meistens jährlich) und in kleinen Schritten an, sodass man erst nach mehreren Jahren den vollen Beitrag zahlt. Dann gibt es noch die Variante, dass für mehrere Jahre der rabattierte Beitrag gezahlt wird und erst zum Zeitpunkt X (z.B. nach 10 Jahren) der volle Beitrag erhoben wird.
Alle Varianten zielen darauf ab, den Anfang einer BU-Phase vor allem für Azubis & Studenten so leicht, wie möglich zu gestalten.
Welche Vor- und Nachteile hat ein Einsteigertarif?
Das beste an den BU-Einsteigertarifen ist natürlich, dass sie trotzdem vollen Versicherungsschutz bieten. Die Versicherungsbedingungen sind nämlich nahezu identisch zum Standardtarif der selbständigen Berufsunfähigkeitsversicherung. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Beiträge entweder langsam angepasst werden und erst nach einigen Jahren der sog. Zielbeitrag erreicht wird oder über einen ziemlich langen Zeitraum (z.B. in den ersten 10 Jahren) auf niedrigem Niveau bleiben. Du sollst als junge:r Arbeitnehmer:in also erstmal Fuß fassen und erst mit steigendem Einkommen, welches mit den Jahren kommt, den vollen Beitrag der Berufsunfähigkeitsversicherung zahlen.
An dieser Stelle wird meistens nach den Nachteilen vom BU-Einsteigertarifen gefragt. Aus meiner Sicht gibt es hier nur einen Punkt, den man beachten sollte und das ist der etwas höhere Zielbeitrag. Die Versicherer bieten ja wie vorhin erwähnt mit ihren BU-Einsteigertarifen vollen Versicherungsschutz, obwohl sie anfangs weniger Beitrag einnehmen. Das stellt natürlich ein zusätzliches Risiko für die Versicherer dar. Damit sich dies im Gesamten wieder rechnet, nehmen die Versicherer hinten raus einen höheren Beitrag. Eine für mich ziemlich plausible und faire Lösung für beide Seiten. Um das Ganze an einem Beispiel zu verdeutlichen, haben wir mal eine Grafik mitgebracht.
In diesem Beispiel rabattiert der Versicherer in den ersten 10 Jahren die monatlichen Beiträge um fast 12 € :
Ab dem 11. Versicherungsjahr wird der Beitrag dann auf den Zielbeitrag angepasst:
Du siehst also, dass man beim Standardtarif gleich zu Beginn den vollen Beitrag zahlt und beim BU-Einsteigertarif nicht. Durch den erwähnten Zuschlag der Versicherer, ist jedoch der Zielbeitrag vom BU-Einsteigertarif für die gesamte restliche Vertragslaufzeit (hier ca. 5 € mtl.) höher als vom Standardtarif. Je früher man so einen Tarif abschließt, desto kleiner ist die Differenz zwischen den beiden Zielbeiträgen (Standardtarif vs. BU-Einsteigertarif). Daher ist der (meist) etwas höhere Zielbeitrag hinnehmbar.
Unterschied zwischen normale BU & Einsteigertarif
Man kann es tatsächlich nicht oft genug erwähnen. In den Versicherungsbedingungen unterscheiden sich beide Tarife nicht, da sie nahezu identische Versicherungsbedingungen haben. Auch im Leistungsfall würde nicht zwischen beiden Tarifen unterschieden werden, sodass man keinen Nachteil dadurch hat. Der einzige Unterschied ist der Beitragsverlauf und die Art und Weise, wie die Tarife kalkuliert werden. Beim Standardtarif wird ein Beitrag vom Versicherer kalkuliert (z.B. 100 € im Monat), der eingenommen werden muss, damit im Gegenzug Versicherungsschutz geboten wird. Der volle Beitrag wird dann auch gleich zu Beginn erhoben. Beim BU-Einsteigertarif wird auch 100 % Versicherungsschutz geboten, aber nicht der volle Beitrag erhoben. In den ersten Jahren hat der Versicherer also ein höheres Risiko. Damit dies wieder aufgefangen wird, beträgt dann der Zielbeitrag nach z.b. fünf Jahren (je nach Vereinbarung) nicht wie im Standardtarif 100 €, sondern z.B. 110 € und das dann für die gesamte Vertragslaufzeit.
Beispiele aus der Praxis
Wir könnten hier natürlich eine riesige Liste an Versicherern aufzählen, aber damit es anschaulicher wird, haben wir uns hier drei Versicherer (Allianz, Baloise und die Bayerische) ausgesucht. Sie unterscheiden sich in der Art und Weise der Kalkulation voneinander. Daher zeigen sie ganz gut auf, welche unterschiedlichen Lösungen am Markt angeboten werden.
Allianz Einsteigertarif
Der Tarif der Allianz für Azubis, Studenten und Berufseinsteiger nennt sich BerufsunfähigkeitsStartPolice. Würde man das „Start“ rauslassen, hätte man schon die Bezeichnung für den BU-Standardtarif der Allianz (BerufsunfähigkeitsPolice).
Nice to know: Das ist übrigens bei fast allen Versichern so, dass sie meistens Begriffe wie z.B. „Start“ oder „Young“ an ihre Einsteigertarife dranhängen. Achte beim nächsten Mal gerne drauf, denn daran kannst Du schon direkt erkennen, um welchen Tarif es sich handelt.
Für die BerufsunfähigkeitsStartPolice gilt folgendes:
- Eintrittsalter maximal 35 Jahre
- BU-Rente maximal 2.000 EUR
- in den ersten drei Jahren 50 % Beitragsreduzierung
- in weiteren fünf Jahren steigt der Beitrag jedes Jahr um einen gleichbleibenden Betrag (20 % vom reduzierten Anfangsbetrag)
- nach sieben Jahren zahlst Du den gleichbleibenden, vollen Beitrag
- hier gehts zum ausführlichen Bedingungstest der Allianz BU-Versicherung
Hier ein Beispiel eines 27-jährigen (Geburtsjahr 1995) BWL-Studenten zum Nachvollziehen:
Jetzt können wir mal nachrechnen, was da in Summe über die gesamte Laufzeit an Beiträgen zusammen kommt:
- Startphase, 01.10.2022 – 30.09.2025: 41,14 EUR x 36 Monate = 1.481,04 EUR
- Aufbauphase 01.10.2025 – 30.09.2026: 49,37 x 12 Monate = 592,44 EUR
- Aufbauphase 01.10.2026 – 30.09.2027: 57,60 x 12 Monate = 691,20 EUR
- Aufbauphase 01.10.2027 – 30.09.2028: 65,83 x 12 Monate = 789,96 EUR
- Aufbauphase 01.10.2028 – 30.09.2029: 74,06 x 12 Monate = 888,72 EUR
- Gesamtbeitrag ab 01.10.2029 – 30.09.2061: 82,30 EUR x 384 Monate = 31.603,20
- Gesamtbeitrag gesamte Vertragslaufzeit = 36.046,56 EUR
Damit wir jetzt einen fairen Vergleich ziehen können, schauen wir uns mal an, was ein Kunden hingegen zahlen müsste, wenn er sich für den Standardtarif (BerufsunfähigkeitsPolice) der Allianz entscheidet:
Beitrag vom 01.10.2022 – 30.09.2061: 75,26 EUR x 468 Monate = 35.221,68 EUR
In unserem Beispiel würdest Du auf die gesamte Vertragslaufzeit gesehen, lediglich 824,88 EUR mehr, oder in Prozentangabe – 2,3 %, zahlen. Du hättest dafür von Anfang an einen hohen, vollwertigen Versicherungsschutz und verhinderst damit, dass Du bei späterem Vertragsabschluss aufgrund schlechterer Gesundheit keine Absicherung mehr bekommst. Außerdem sicherst Du Dir ggf. auch eine günstige Berufsklasse und ein jüngeres und somit günstiges Eintrittsalter.
Schauen wir uns mal gemeinsam an, was passieren würde, wenn Du die gleiche Absicherung in 5 bzw. 7 Jahren erst abschließen würdest. Auch hier wollen wir natürlich einen fairen Vergleich ziehen und das Ganze schwarz auf weiß haben.
Mit knapp 82 EUR (5 Jahre späterer Abschluss) oder 84 EUR (7 Jahre späterer Abschluss) Monatsbeitrag liegst Du also fast genauso hoch, wie der Zielbeitrag in der BerufsunfähigkeitsStartPolice bei frühem Abschluss.Allerdings wärst Du 5 oder 7 Jahre ohne Versicherungsschutz und trägst das Risiko, keine Absicherung mehr zu bekommen.
Baloise Einsteigertarif
Auch die Baloise bietet einen BU Einsteigertarif an und nennt diesen BerufsunfähigkeitsVersicherung Start.
Für die BerufsunfähigkeitsVersicherung Start der Baloise gilt folgendes:
- Eintrittsalter maximal 30 Jahre
- BU-Rente maximal 2.000 EUR
- in den ersten fünf Jahren 25 % Beitragsreduzierung
- ab dem 6. Jahr voller Beitrag
- Beitragsdynamik beginnt erst im 7. Jahr
- hier gehts zum ausführlichen Bedingungstest der Baloise BU-Versicherung
Ein Nachteil gegenüber anderen Versicherern ist hier ganz klar, dass die Beitragsdynamik in der Variante Start erst ab dem 7. Jahr greift und die BU-Rente sich somit in den ersten 6 Jahren nicht verändert.
Natürlich haben wir auch hier ein Beispiel mitgebracht. Hier sehen wir zunächst den Startbeitrag sowie den Beitrag ab dem 6. Jahr im Baloise BerufsunfähigkeitsVersicherung Start Tarif.
30-jährige (Geburtsjahr 1993) Softwareentwicklerin:
Jetzt rechnen wir mal aus, was da in Summe in der gesamten Vertragslaufzeit an Beiträgen zusammen kommt:
- Startphase, 01.01.2023 – 31.12.2027: 47,07 EUR x 60 Monate = 2.824,20 EUR
- Gesamtbeitrag ab 01.01.2028 – 31.12.2059: 62,76 EUR x 384 Monate = 24.099.84 EUR
- Gesamtbeitrag gesamte Vertragslaufzeit = 26.924,04 EUR
Selbstverständlich wollen wir auch hier wieder einen fairen Vergleich ziehen und schauen uns den Beitragsverlauf an, den der Kunde beim Standardtarif der Baloise BerufsunfähigkeitsVersicherung hätte:
Beitrag vom 01.01.2023 – 31.12.2059: 60,04 EUR x 444 Monate = 26.657,76 EUR
Auf die gesamte Laufzeit gesehen zahlst Du hier im Einsteigertarif gerade einmal 266,28 EUR mehr. Das sind 1 % des Beitrags. Die Vorteile, die mit einem frühen Beginn einhergehen sind genau die gleichen, wie beim oberen Beispiel der Allianz.
Wenn Du warten würdest und den Vertrag fünf Jahre später abschließt, würdest Du Dir zwar fünf Jahre Beiträge „sparen“, jedoch riskieren, durch Aufschieben keine Absicherung mehr zu erhalten. Außerdem sparst Du durch die höhere monatliche Belastung nicht wirklich fünf Jahresbeiträge. Das wird hier an diesem Beispiel deutlich:
Die Bayerische Einsteigertarif
Zu guter Letzt hätten wir noch die Bayerische mit ihrem BU-Einsteigertarif namens BU Protect young. Auch hier wird der Anfangsbeitrag stark reduziert. Im Vergleich zu den anderen Versicherern geht die Bayerische aber auf 40 % des Zielbeitrags runter.
Bei der Bayerischen gelten folgende Eckpunkte für den Tarif BU Protect young:
- Eintrittsalter maximal 30 Jahre
- alle Tarifstufen (Smart, Komfort, Komfort Plus und Prestige) wählbar
- keine besondere Begrenzung bei der BU-Rentenhöhe
- in den ersten fünf Jahren nur 40 % vom Zielbeitrag
- im 6. bis 10. Jahr 70 % des Zielbeitrags
- ab dem 11. Jahr 100 %
- Beitragsdynamik beginnt erst im 11. Jahr
- hier gehts zum ausführlichen Bedingungstest der Bayerischen BU-Versicherung
Auch hier ein Nachteil, dass die Beitragsdynamik sogar erst im 11. Jahr beginnen kann. In den ersten 10 Jahren würde sich die BU-Rente also nicht verändern.
Zum Vergleich zwischen dem Standardtarif und der Berufsunfähigkeitsversicherung BU Protect young Tarifvariante nehmen wir einen bei Vertragsabschluss 23-jährigen Informatikstudenten.
In der young-Variante sieht die Beitragsentwicklung wie folgt aus:
In Summe bedeutet dies an gesamten Beiträgen:
- Startphase, 01.04.2023 – 31.03.2028: 14,18 EUR x 60 Monate = 850,80 EUR
- Startphase, 01.04.2028 – 31.03.2033: 24,82 EUR x 60 Monate = 1.489,20 EUR
- Gesamtbeitrag ab 01.04.2033 – 31.03.2067: 35,45 EUR x 408 Monate = 14.463,60 EUR
- Gesamtbeitrag gesamte Vertragslaufzeit = 16.803,60 EUR
Im Vergleich dazu der gleichbleibende Beitrag, wenn Du als Kunde von Beginn an den Standardtarif auswählen würdest:
Beitrag vom 01.04.2023 – 31.03.2067: 29,03 EUR x 528 Monate = 15.327,84 EUR
Bei der Bayerischen Variante „BU Protect young“ würdest Du in der gesamten Vertragslaufzeit 1.475,76 EUR mehr an Beitrag zahlen. Das heißt fast 10 %. Mehrbeitrag. Je länger die Phase läuft, in der die Beiträge rabattiert werden, desto höher die Differenz zwischen dem Zielbeitrag des Einsteigertarifes zum Standardtarif. Das ist denke ich auch vollkommen in Ordnung, weil der Versicherer deutlich länger weniger Geld einnimmt und somit ein höheres Risiko hat. Dafür hast Du aber auch hier von Beginn an vollen Versicherungsschutz, den Du Dir leisten kannst und läufst nicht Gefahr, dass Du durch „Aufschieben“ keinen Versicherungsschutz mehr bekommst. Zudem sicherst Du Dir dadurch eventuell eine günstige Berufsklasse und ohnehin ein günstiges Eintrittsalter.
Jetzt noch der letzte Vergleich, wenn du den Vertrag einfach zehn Jahre später abschließen würdest. Dann liegt der Beitrag ungefähr auf dem Niveau des Zielbeitrags aus der Variante young. Du darfst hier aber nicht vergessen, dass Du Dir über den frühen Vertragsabschluss Deinen Gesundheitszustand gesichert hast. Durch Vorerkrankungen die bis zu einem späteren Abschluss hinzukommen wird es häufig teurer oder die Versicherer schließen bestimmte Erkrankungen aus.
Für wen lohnt sich der Einsteigertarif (nicht)?
Um diese Frage zu beantworten, sollten wir zunächst die Ausgangssituation der Zielgruppe (Azubis, Berufseinsteiger und Studenten) besser verstehen. Die allermeisten Interessenten aus dem gerade genannten Bereichen haben bereits ein gutes Bewusstsein für die Absicherung der Arbeitskraft und wissen auch, dass eine gute Absicherung im Vergleich zu anderen Versicherungen gerne was kosten darf. Qualität hat ja bekanntlich seinen Preis. Aber verständlicherweise soll der Beitrag nicht gefühlt das ganze (Azubi-) Gehalt, oder das BAföG in Anspruch nehmen. Wie kann jetzt also eine Lösung ausschauen?
In der Ausgestaltung der Berufsunfähigkeitsversicherung bedeutet dies dann meistens, dass die Interessenten eine geringere BU-Rente wünschen. Der Kompromiss ist dann quasi ein geringerer Versicherungsschutz, um den Beitrag (monatlichen Aufwand) zu reduzieren. Das halte ich persönlich für die deutlich schlechtere Variante, aus denen man wählen kann. Denn gerade hier zeigen Einsteigertarife (wie oben gezeigt) ihren großen Vorteil. Dadurch dass man ja die ersten Jahre einen stark reduzierten Beitrag zahlt, bekommt man mit dem gleichen monatlichen Aufwand (z.B. ca. 50 €) eine deutlich höhere BU-Rente als im Standardtarif versichert. Hier mal ein Beispiel aus der Praxis.
BWL Stundent:in (22 Jahre):
Nach dieser Anfangsphase zahlt man dafür einen etwas höheren Zielbeitrag (s. obere Grafik). Dieser Kompromiss ist für viele jedoch der deutlich elegantere, weil man nicht an den Leistungen (Rentenhöhe & Laufzeit) schraubt, sondern den höheren Zielbeitrag nach hinten schiebt. Nach drei bis fünf Jahren haben die meisten dann schon ein höheres Gehalt oder stehen unmittelbar davor (z.B. Abschluss Studium oder Ausbildung), dass die Einkommenssituation sich deutlich verbessert.
Aber für wen lohnt sich der Einsteigertarif nicht? Für mich gibt es hier eigentlich nur zwei bekannte Gründe, bei denen es keinen Sinn ergibt einen solchen Tarif abzuschließen. Der erste Grund wäre, wenn Du es als Person überhaupt nicht verkraften kannst, dass Du nach der Anfangsphase und dann auch für die gesamte Vertragslaufzeit einen höheren Zielbeitrag haben wirst. Das ist in Ordnung und wird in unserer Beratung auch klar besprochen. Ein weiterer Grund wäre es, wenn die Differenz des Zielbeitrages Standardtarif vs. Einsteigertarif zu groß ist und Du so über die gesamte Zeit deutlich mehr zahlen würdest. Da spielen dann Dein Beruf, aber vor allem das Eintrittsalter eine Rolle. Je älter Du bei Abschluss eines solchen Tarifs bist, desto größer die Differenz und dann gelangen wir schon in Bereiche, bei denen wir eher nicht zu solchen Tarifen raten.
Worauf solltest du beim Abschluss eines Einteigertarifs achten?
Wir empfehlen unseren Kunden, zunächst mal auf die richtige Laufzeit und Rentenhöhe zu achten. Der Vertrag sollte (Ausnahmen bestätigen die Regel) bis zum Renteneintrittsalter laufen und die Rentenhöhe sollte auch nicht zu niedrig angesetzt werden. Es wird oftmals sehr unterschätzt, dass man vor allem als Azubi, Berusfseinsteiger und Student im Bereich Berufsunfähigkeit nahezu gar keine staatliche Absicherung hat. Der Bedarf ist also höher, als oftmals geschätzt. Wir raten daher also die maximale BU-Rente abzusichern, die der Versicherer zulässt – Stichwort: finanzielle Angemessenheit. Hier hat man außerdem den Vorteil, dass man später einen deutlich höheren Basiswert als Grundlage der Nachversicherung hat. Der Bedarf an höheren BU-Renten kommt meistens nämlich nach einigen Jahren im Berufsleben und dann wollen unsere Kunden von der Erhöhungsoption (Nachversicherung OHNE erneute Risikoprüfung) Gebrauch machen. Da die Erhöhungen meistens 50 % oder die Verdopplung der ursprünglich vereinbarten Renten erlauben, ist es natürlich hilfreich, wenn die ursprünglich vereinbarte BU-Renten (also der Basiswert) hoch ist.
Fazit BU Einsteigertarife
Abschließend kann denke ich gesagt werden, dass die BU Einsteigertarife deutlich besser sind, als man an ihrem Image vermuten würde. Vor allem für Azubis, Berufseinsteiger aber auch Studenten kann es eine optimale Lösung sein, um die Arbeitskraft abzusichern, ohne dabei auf Leistungen zu verzichten. Aber nicht nur der Beitrag spielt nur eine Rolle, denn es kommt natürlich hinzu, dass die vertraglich geregelten BU-Leistungen des Versicherers zu Dir passen müssen. Je nach Beruf, aber auch Vorstellungen, wie es mal für Dich beruflich als auch privat weitergehen soll (z.B. Selbständigkeit), fällt der ein oder andere Versicherer schon wieder raus. Da mehrere Versicherer einen BU-Einsteigertarif anbieten, lohnt sich natürlich ein Vergleich. Wenn Du dabei Hilfe brauchst, kannst Du Dich gerne bei uns melden. Wir würden uns freuen, wenn wir Dir helfen können.