Worin liegt der Unterschied: Versicherungsvertreter und Versicherungsmakler

Es gibt viele Begriffe für Vermittler von Versicherungsprodukten. Die wohl häufigsten sind Versicherungsvertreter und Versicherungsmakler. Außerdem gibt es noch Versicherungsberater, Mehrfachagenten und einige etwas herablassendere Bezeichnungen wie Versicherungsfuzzi oder Versicherungsfritze. Sucht man bei google nach Synonymen, so sind laut Sprachnudel außerdem noch „Seelenfrieden-Verkäufer“ und „Waschbeckenpisser“ geläufig – beides habe ich allerdings noch nie gehört.

Unterschied Versicherungsvertreter und Versicherungsmakler

Gemeint ist wohl immer das selbe: Versicherungsvermittler, die Dir helfen, die richtige Versicherung für Dich zu finden.

Den wenigsten Menschen ist jedoch der genaue Unterschied zwischen den Vermittlertypen bewusst, deshalb schauen wir uns hier die zwei häufigsten Vermittlerarten an.

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Versicherungsvertreter

Der Versicherungsvertreter vertritt eine einzelne Versicherungsgesellschaft. Dabei muss er im Interesse der Versicherungsgesellschaft handeln, mit welcher er einen Arbeits- oder Handelsvertretervertrag hat. Eine vertragliche Verpflichtung dem Kunden gegenüber gibt es nicht.

Ein umfassender Marktvergleich über einen Versicherungsvertreter ist nicht möglich, da sein Angebot begrenzt ist. Dafür kennt er seine Produkte sehr gut. Außerdem haben viele Vertreter eine Schadenregulierungsvollmacht von ihrer Gesellschaft und dürfen kleinere Schäden selbst an ihre Kunden ausbezahlen. Besonders bei Gebäude-, Hausrat- oder Haftpflichtversicherungen kann das hilfreich sein, wenn Du einfach zu Deinem Vertreter gehen kannst und Deinen Schaden bezahlt bekommst.

Außerdem hat ein Versicherungsvertreter im Unterschied zu einem Versicherungsmakler oft bessere Kontakte im eigenen Haus und kann damit manchmal Sonderlösungen erwirken, vor allem wenn es eine gute oder sehr gute Kundenverbindung gibt. Beispielsweise eine Sondereinstufung bei der KFZ-Versicherung oder der Annahme der Gebäudeversicherung trotz einiger Vorschäden.

Versicherungsvertreter oder Generalvertreter bieten in der Regel sämtliche Produkte an und sind eher selten spezialisiert. Für bestimmte Absicherungen oder Betriebsarten empfiehlt es sich daher, besser zu einem Spezialisten zu gehen.

Versicherungsmakler

Der Versicherungsmakler schließt mit seinem Kunden oder Mandant einen Maklervertrag ab und steht rechtlich auch auf dessen Seite. Bereits im BGH Urteil vom 22. Mai 1985, Az.: IVa ZR 190/83 wurde festgestellt, dass der Versicherungsmakler als Sachverwalter des Kunden dient und somit eine ähnliche Stellung wie ein Steuerberater oder Rechtsanwalt besitzt.

Eine Verpflichtung gegenüber einzelnen Gesellschaften oder ein Vermittlungsauftrag von diesen gibt es nicht. Der Versicherungsmakler kann viele verschiedene Versicherer anbieten und somit einen umfassenden Marktvergleich erstellen. Die wenigsten Versicherungsunternehmen sind in allen Bereichen sehr gut. Der Makler kann somit für jeden Bereich genau den Versicherer aussuchen, der am besten für Dich passt.

Dadurch ist oft eine deutlich bessere Absicherung zu einem günstigeren Preis möglich. Besonders bei komplexen und langfristigen Verträgen, wie der Altersvorsorge, Berufsunfähigkeit oder der Krankenversicherung empfiehlt sich der Gang zum Versicherungsmakler – am besten dem Spezialisten auf dem jeweiligen Gebiet.

Übrigens kannst Du den Vermittlerstatus Deines Versicherungsvermittlers hier abfragen.

Unterschied Versicherungsvertreter und Versicherungsmakler

Aus den oben genannten Gründen habe ich mich nach vielen Jahren als Versicherungsvertreter dazu entschieden, Versicherungsmakler zu werden. Zusammen mit der Spezialisierung auf das Thema Arbeitskraftabsicherung bzw. Berufsunfähigkeitsversicherung kann ich meinen Kunden einen deutlichen Mehrwert bieten.

Fazit: Versicherungsvertreter und Versicherungsmakler

Der Unterschied zwischen einem Versicherungsvertreter und einem Versicherungsmakler liegt eben nicht nur in der Begrifflichkeit, sondern auch in der rechtlichen Stellung dem Kunden gegenüber und natürlich auch der Produktauswahl. Aber egal wie – menschlich sollte es passen. Wenn Du Deinem Berater nicht vertraust, hilft auch das beste Know-how nichts.

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